Beste Werbung für den Hallenradsport
Die Glocke berichtete bereits über den äußerst erfolgreichen Verlauf des 45. Radball-Traditionsturnieres am Samstag in der Olympiahalle. Dem Pokalverteidiger Lippstadt gelang es, wieder einen denkbar knappen Vorsprung herauszuschießen. Mit 12 von 15 möglichen Punkten hatten sie eine Radlänge Vorsprung und dürfen den Birwe-Pokal ein weiteres Jahr mit nach Hause nehmen. Die neuformierte junge Schwalbe-Mannschaft mit den Gebrüdern Voßhans schlug sich hervorragend und musste sich mit 11 Punkten und Rang zwei begnügen, gefolgt von Düsseldorf mit 10 Zählern. Als Schiedsrichter fungierten Bernhard Rose und Jürgen Lauenstein.
Neben diesen spannenden Radball-Kämpfen hatte es auch das Rahmenprogramm wieder in sich. Der eigene Nachwuchs zeigte sein Können und machte so Werbung in eigener Sache. Gerade die Radball-Schüler (ab 8 Jahren) brauchen dringend neuen Zulauf. So zeigten Florian Krampe, Nicole Overbeck und Tim Nordhorn/Philipp van Kempen in einem Einlagespiel ihr Können. Die Torsteher hüten in erster Linie ihren 2x2 Meter großen „Kasten“, dürfen aber bei der Angriffsfahrt mit nach vorne fahren. Der Vorspieler muss das Zuspiel der beiden Gegner möglichst unterbinden und die Seegraskugel in eigenen Besitz bringen. Die Radbeherrschung will gelernt sein; fällt man ab oder berührt den Boden, so darf man erst wieder ins Spiel eingreifen, wenn man die eigene Torlinie überquert hat. Radballer könnten mit dem Vorderrad platzierte Pässe spielen oder beim Torschuss so viel Kraft in das Umreißen des Hörner-Lenkers legen, dass der Radball knapp über dem Sattel des Torstehers oder volle Pulle im Winkel des Toren einschlägt. Für alle diejenigen, die das Schauspiel am Samstag verpasst haben, gibt es Schnuppertraining dienstags ab 16.30 Uhr in der Overberghalle.
Nach diesem Werbe-Auftritt kamen die Schwalbe-Kunstfahrerinnen zum Zuge. Die Leiterinnen Claudia Bittner, Andrea Vennewald und Marileen Appl blieben dieses Mal ohne große Funktion, denn die Mädchen hatten eine Art Kunstfahr-Märchen im Alleingang geschrieben, geplant und nun uraufgeführt. In drei „Akten“ zeigten 16 Beteiligte das Stück „Aschenputtel bei DSDK – Deutschland sucht den Kunstfahr-Star. Aschenputtel (Verena Overbeck) musste versprechen, nicht bei DSDK mitzumachen. Die Radfahr-Fee (Noelle Volbracht) half dann jedoch und zauberte ihr ein tolles Dress für den Auftritt. Die Erzählerin (Viviane Bümmerstede) überbrückte die Szenenwechsel mit ihren Kommentaren. Letzten Endes kam es wie es kommen musste, Aschenputtel zeigte eine Super-Leistung auf dem Kunstrad und konnte später anhand eines verlorenen Schläppchens als strahlende Siegerin identifiziert werden. Das Schauspiel- Ensemble erntete großen Applaus. Alle hatten mitgemacht, sei es als Jury oder Kulissenschieberinnen. Noelle Volbracht, Verena Overbeck und Viviane Bümmerstede hatten das „Buch“ geschrieben, Regie geführt und auch sonst alles getan, was im Theater nötig ist. Kampf und Fantasie auf einem und zwei Rädern, diese Mischung der Extra-Klasse ließ den Turnier-Nachmittag zu einem tollen Ereignis werden.