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Die frühen Jahre in den 30ern

Seit der Gründung im Jahre 1920 ist ein Jahrzehnt vergangen. Die Straßenfahrer haben bereits einige Pokale eingefahren, die Reigen- und Korso- Fahrer aus Oelde sind etliche Male mit Ihren geschmückten Scheesen  bei Festumzügen in den Nachbar- Gemeinden dabei gewesen und die Saalsportler  haben das Improvisieren hinter sich gelassen. Durch Schlosser- Geschick oder Tauschhandel sind sowohl Kunstfahrräder als auch Radballmaschinen mit den typischen Hörnerlenkern im damaligen Schützenhof untergestellt. Manch einer trauert den goldverbrämten Zwanzigern nach: Waren die traditionellen Fackelzüge nicht herrlich ? Warum sind die bunten Korso- Umzüge nicht mehr da? Hat das Schwalbe-Fahrrad-Flugzeug und die Riesen-Schwalbe ein für alle Male ausgedient ? Ja , die Zeiten hatten sich schon geändert, aber vieles auch zum Vorteil. Die Radballer und Kunstfahrer (in vielen Fällen waren die Könner in beiden Bereichen aktiv) hatten ihren Durchbruch zur Spitzenklasse zu verzeichnen. Die Trefferzahl der „radballernden Schwalbe-Scharfschützen“ erreichte im Laufe erfolgreicher Meisterschaftsjahrzehnte astronomische Höhen. 1930 brachte der Könner Kurt / Konrad  Hagemeier seinen Halbbruder,  Josef / Jüppken Birwe mit zum Training. Der 10 jährige Knirps hatte allerhand „Flausen“ im Kopf und der Vorsitzende Anton / Tönne Eversloh hatte mächtig zu tun, ihn von den Kletterpartien im Gebälk des Schützenhofes herunter zu zitieren. „Menneken, et wet Täid, dat dou met de Fäute an de Pendalen  kümmst. » In diesem  Moment war noch nicht klar, dass beide (Anton, Josef ) ihrem Verein mehr als 70 Jahre angehören würden und dass der „Jupp“ wirklich ein ganz Großer werden sollte.

So machten Hagemeier / Birwe zum ersten Male beim zehnten Stiftungsfest Furore im Kunstfahren. Der Saal des  Schützenhofes war überfüllt. Nach den Radball-Spielen folgte die Premiere der beiden.  Kurt beherrschte das Rad wie kein anderer, ein Stand auf Lenker und Sattel und einige Kunststückchen mehr  waren kein Problem.  Und als dann der Klettermaxe „Jupp“ mit aufstieg, mal hinten, mal vorne, mal auf den Schultern thronend , war ein donnernder Applaus der verdiente Lohn. In den folgenden Jahren konnten sie sich vor Einladungen im weiten Umkreis kaum noch retten. Das erste Schwalbe-Traum-Duo der Geschichte war geboren.
 Auch in der Meisterschaft wurde um den Titel mitgekämpft. Bei der Gaumeisterschaft 1931 wurde die Oelder Sieger im Zweierradball und Zweite im Dreier- Radball ( Diese Disziplin gibt es nicht mehr).  Mitstreiter waren zu der Zeit Vereine wie : Schwalbe Münster, Möwe Gütersloh, Wanderer Bielefeld, Sturmvogel Ahlen. Im Vorstand von 1932 waren aktiv: Vorsitzender Anton Eversloh, 2.Vorsitzender Kasper Hackelbörger, Schriftführer Heinrich Stricker, Kassenwart Heinrich Koker, 2. Schriftführer Arnold Linnenbrück, Rendant Johann Illigens, Rennfahrwart Josef Flaskamp, Wanderfahrwart Willi Schmalbrock und Stefan Brüggenkamp, Saalfahrwart Kaspar Hackelbörger, Gerätewart Lorenz Beck.  

1935 wurde eines der herausragenden Jahre, die es wert sind, noch einmal beleuchtet zu werden. Vorneweg sei erwähnt , das damals ein schon siebzehnjähriger Filius namens Heinz Schürmann bei einem Spaziergang mit seinem Vater im Schützenhof einkehrte und unvermittelt in den Trainingsbetrieb der Schwalben geriet. Auch er blieb am Rad „hängen“ und sollte später zur dritten Super-Schwalbe werden, die mehr als 70 Jahre dem Verein treu blieben. Nun geht es aber wieder mit unserem „Zeitrad“ blitzschnell zurück ins Jahr 1935. Das Gold alter Zeiten war endgültig abgeblättert und wurde nach und nach durch einen „braunen“ Anstrich ersetzt, wovon die Räder und die Radsportgemeinde unbeeindruckt blieb.  Entsprechenden Veranstaltungen konnte man sich nicht entziehen, wie zum Beispiel an dem Sonntag im März, wo das ganze Deutsche Reich im Zeichen des Radsportes stand. Aktiv waren die Kunstfahrer Hagemeier/Birwe und Willi Tiggesbäumker. Bei der Bezirksmeisterschaft in Lengerich  kam Hagemeier zu Meisterehren im Einer-Kunstfahren .Im Radball besiegte Oelde Münster mit 6:3 Toren.  Die beste Oelder Mannschaft war Kurt Hagemeier mit Partner Hermann Leweling, dazu Hellweg / Tiggesbäumker. Vom größten sportlichen Auftritt 1935 und Radball-Erfolg aller Zeiten  von Hagemeier/ Leweling in Begleitung von Stefan Brüggenkamp erzählt die nächste Geschichte im nächsten Schaufenster. Bleiben sie uns treu.

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