Während der Triathlon in vollem Gange war, haben wir frühstückend vor dem Zelt gesessen und zugeschaut. Anschließend ging es mit auf die Rennstrecke, die Route führte die ersten 20km über die Triathlonradstrecke (wir haben sogar kostenlos Riegel an einer Verpflegungsstelle bekommen und gebrauchte Trinkflaschen abgestaubt). Am Lake Hawea zweigte unsere Route von der Rennstrecke ab. Wir folgen jetzt die ganze Westküste entlang der Fernstraße 6 (mehr Straßen gibt es hier auch nicht). Diese Straße führt zwischen den Seen Lake Hawea und Lake Wanaka entlang zum Haast-Pass. Beide Seen haben schwer greifbare Dimensionen und sind von Bergen umstanden. Heute schlafen wir in Makarora (nach 69km) auf einem günstigen, aber sehr ansprechenden Campingplatz. Das gesparte Geld haben wir im angeschlossenen Restaurant in sehr leckere Burger investiert. Einziges "Manko" hier ist kein Handyempfang und somit auch kein Internet. Aber so kann man mal richtig abschalten - mittlerweile haben wir auch das Gefühl für Wochentage völlig verloren, da hier Geschäfte auch Sonntags geöffnet haben. Was uns auf den Campingplätzen und Hostels durch die Bank auffällt, sind die niedrigen Duschköpfe - aus irgendeinem Grund hängen die Neuseeländer diese in max. 1,8m Höhe auf, Große können so nur gebückt duschen ?.
Morgen steht dann die Passüberquerung nach Haast und somit zur Westküste auf dem Programm. Standort
Bei bestem Wetter fuhren wir heute morgen von Queenstown nach Arrowtown - dank leicht abschüssiger Straße und Windstille auch recht flott. Arrowtown ist eine ehemalige Goldgräberstadt, die jetzt Touristen anzieht. Nach einem zweiten Frühstück am Fluss ging über eine Mountainbikestrecke zum 1076m hohen "Crown Range" Pass - die höchste aphaltierte Straße Neuseelands. Mit Gepäck dauert es doch ein wenig, bis man oben ist, aber dafür hat man am Scheitelpunkt die nach Queenstown einfliegenden Flugzeuge auf Augenhöhe ?. Vom Pass ging es dann durch das Cardrona Tal abwärts bis Wanaka, wo wir mit 76 gefahrenen Kilometern übernachten. Morgen findet hier ein großer Triathlon statt, die Straße vor unserem Campingplatz wird zur Rennstrecke... Standort
Nach einer kalten Nacht kostete es doch einiges an Überwindung aus dem warmen Schlafsack zu schlüpfen und vorm Zelt den Haferbrei zu kochen - richtig warm wurden wir erst als wir wieder auf dem Rad saßen. Bei perfekt blauem Himmel ging es weiter über die "gravel road" durchs Gebirge, zunächst relativ ansteigend, später abfallend bis zum Lake Wakatipu. Dabei galt es unter anderem zwei Furten zu durchqueren (ohne nasse Füße nicht zu schaffen). Die Landschaft heute erklärte die viele Reiseradler gestern auf dem Campingplatz, einfach gewaltig ???. Vorallem ist der Weg für Autos eine 90km lange, geschotterte Sackgasse, sodass hier kaum welche fahren. Am Lake Wakatipu stiegen wir auf das Dampfschiff TSS Earnslaw und setzten nach Queenstown über. Queenstown ist eine touristische Hochburg für Abenteurer und Sportler und Partystadt. Wir campen nach 61 gefahrenen Kilometern ein wenig außerhalb (trotzdem immer noch teuer). Morgen steht eine Passüberquerung auf dem Programm ?. Standort
Bei wieder besserem Wetter führte uns die Route von Te Anau aus etwa 30km über die Hauptstraße nach Queenstown, bevor sie auf eine "gravel road" (Schotterpiste) abbog. Hier bewähren sich die breiten Reifen mit Profil. Vorbei an Wäldern (einem weiteren Herr der Ringe Filmset - Saum von Fangorn) ging es langsam immer höher hinauf. Nach 71 Gesamtkilometern campen wir auf etwa 600m Höhe am Mavora Lake. Eigentlich ziemlich abgelegen - Handyempfang gibt es hier z.B. nicht - stellte sich dieser Campingplatz als Reiseradfahrer-Hotspot heraus, es campen um die 10 - 15 andere Radler heute hier - leider gibt es hier auch tausende von Mücken und Sandflies (sehen etwa aus wie Fruchtfliegen, sind ein bisschen größer und stechen auch). Das Geld für den Platz (etwa 6€ pro Person) muss man am Eingang in einem Kasten hinterlegen. Standort
Die Nacht war wie der gestrige Tag veregnet, so starteten wir mit gemischten Gefühlen zum Milford Sound. In einem ausgebuchten Bus ging es durch das Fiordland, mit mehreren Stops unterwegs. So konnten wir unter anderem durch den kalten Regenwald laufen ?. Die Straße führte durch eine abschüssigen Tunnel unter einem Bergmassiv hindurch Milford Sound. Dort angekommen, wechselten wir aufs Boot. Die landschaftlichen Dimensionen hier kann man schwer in Worte fassen, die bis zu 1900m hohen Berge stehen mit fast senkrechten Felswänden direkt am Fjord. Die Bäume müssen sich hier irgendwie in das Gestein krallen und sichern sich gegenseitig über die Wurzeln. Knickt oben ein größerer Baum um, kommt es wegen der Vernetzung zu Baumlawinen, die fast kahle Felswände hinterlassen. Das ganze Regenwasser, welches sich im Fjord sammelt, mischt sich nicht direkt mit dem Salzwasser, sodass es zwei klar getrennte Wasserschichten gibt. Wettermäßig hatten wir Glück, am Fjord wechselten Regen und Sonne im 10min Takt (oben auf dem Deck ist definitiv Regenzeug angesagt - und sei es nur wegen der Wasserfälle, an die nah heran gefahren wird).
Die Radkilometer liegen heute bei 0, die mit dem Bus bei etwa 240. Morgen starten wir von Te Anau mit dem Rad Richtung Queenstown. Diese Strecke wird etwa zwei Tage in Anspruch nehmen. Standort